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Munich Center for Internet Research (MCIR) am 01.12.2015 gestartet
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14. Dezember 2015
Am 1. Dezember 2015 hat mit dem 'Munich Center for Internet Research' (MCIR) ein neues Forschungszentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften seine Arbeit aufgenommen. Das Zentrum wird den mit dem Internet und der Digitalisierung verbundenen gesellschaftlichen Wandel wissenschaftlich untersuchen und eine Orientierung für seine erfolgreiche Gestaltung liefern. So soll beispielsweise untersucht werden, wie sich digitale Arbeitswelten bei Nutzung von Cloud-Lösungen verändern oder wer die Verantwortung für das Verhalten von autonom agierenden, smarten Robotern trägt.
Interdisziplinäre, praxisorientierte Forschung zu Internet und Gesellschaft
Das neue Institut versteht sich als interdisziplinärer Impulsgeber, um die unterschiedlichen in die Digitalisierung involvierten Fachdisziplinen zu vernetzen. So werden beispielsweise betriebswirtschaftliche, technische, sozial-wissenschaftliche und juristische Perspektiven zusammengeführt, um ein ganzheitliches Verständnis und entsprechende Lösungen für die Digitalisierung in der Gesellschaft zu entwickeln. Das Institut fungiert hierbei auch als “Think-Tank” für die Praxis. Drängende Fragen werden aus der Praxis gewonnen und für die Praxis bearbeitet, um der Politik und gesellschaftlichen Akteuren beratend zur Seite zu stehen. Sein Interesse gilt der Erarbeitung eines Orientierungsrahmens für die Gestaltung des gesellschaftlichen Wandels im Zuge der Digitalisierung.
Konsortium aus Instituten in Bayern
Das aus Landesmitteln finanzierte Zentrum wird von einem Konsortium von Universitäten und Forschungseinrichtungen getragen und versteht sich als Wegbereiter für eine langfristige Initiative des Landes Bayern. Es möchte auch einen Beitrag zur Initiative des Bundes für die Etablierung von Zentren im Bereich der Erforschung von Internet und Gesellschaft leisten. Konzipiert wurde das neue Institut in Zusammenarbeit mit Forschern des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung, des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Technischen Universität München. Bereits jetzt werden Forscherinnen und Forscher anderer bayerischer Institute in die interdisziplinäre Projektarbeit einbezogen; langfristig sollen aber auch besonders ausgewiesene Wissenschaftler aus anderen Bundesländern und aus dem internationalen Raum eingeladen werden. Trägerin des Zentrums ist die Bayerische Akademie der Wissenschaften.
Erster großer Meilenstein bis Herbst 2016
Mit einer im Januar 2016 startenden Vortragsreihe mit internationalen Expertinnen und Experten sowie einer Reihe interdisziplinärer Forschungsprojekte nimmt das MCIR Fahrt auf. Bis zum Herbst 2016 sollen erste Ergebnisse erarbeitet werden und in einen Münchner Beitrag zur Initiative des Bundes zur Einrichtung von Zentren für die Internetforschung einfließen.
Konstruktive Einbindung der Gesellschaft
Das MCIR bezieht alle Ebenen der Gesellschaft in die Forschung konstruktiv ein. Ein interaktiver Diskurs über Kernfragen von Internet und Gesellschaft wird im Rahmen der Vortragsreihe stattfinden, in der ausgewählte Referenten von Weltrang Position beziehen und ihre Thesen öffentlich diskutieren. Ein Netzwerk aus wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Partnern wird bereits frühzeitig eingebunden, um in den Forschungsprojekten hohe Praxisrelevanz sicherzustellen. Die Interaktion zwischen MCIR und Gesellschaft und insbesondere das Rückspiegeln der Forschungsergebnisse in die Gesellschaft finden über eine adäquate Einbindung der digitalen Medien statt.
Ansprechpartner für Rückfragen ist Dr. Markus Anding (anding@badw.de)
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist die größte und eine der ältesten Akademien in Deutschland. Ihren Aufgaben als Gelehrtengesellschaft, außeruniversitäre Forschungseinrichtung und Ort des lebendigen wissenschaftlichen Dialogs mit Gesellschaft und Politik ist sie seit mehr als 250 Jahren verpflichtet. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterführende Forschungen liefern und das kulturelle Erbe sichern. Die Akademie ist ferner Trägerin des Leibniz-Rechenzentrums, eines der größten Supercomputing-Zentren Deutschlands, und des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung. Den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern fördert sie in ihrem Jungen Kolleg.