18/05
München leuchtet für die Wissenschaft - Berühmte Forscher und Gelehrte
18/05
22. April 2005
Auftakt einer Vortrags- und Sendereihe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München und dem Bayerischen Rundfunk BR alpha am 25. April 2005, 18.00 Uhr.
„Wir wollen dazu beitragen, die Bedeutung Münchens als Wissenschaftsstadt aufzuzeigen. Wie kaum eine andere bietet diese Stadt vielfältige Anregungen und Entfaltungsmöglichkeiten für bedeutende Forscher und Gelehrte“, erläutert Akademiepräsident Heinrich Nöth die Intention der neuen Veranstaltungsreihe. Die Vorträge werden mit dokumentarischen Filmeinspielungen, wenn möglich mit Zeitzeugeninterviews angereichert und mit einem Rahmenprogramm ergänzt. Im ersten Teil der Reihe werden der Theologen Romano Guardini, (1885–1968), der Verhaltensforscher Karl Ritter von Frisch (1886–1982) und der Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling (1775–1854) porträtiert.
Viele ältere Bewohner der Stadt erinnern sich noch persönlich an die gehaltvollen Predigten Guardinis in der Ludwigskirche oder seine übervollen Vorlesungen, die er seit 1948 bis zu seinem achtzigsten Lebensjahr in der Universität hielt. In zahlreichen Schriften und Reden bereitete er der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils den Weg. Prof. Dr. Hans Maier, ein Schüler und Lehrstuhlnachfolger Guardinis, stellt am 25. April 2005 um 18.00 Uhr Leben und Werk des katholischen Theologen und Religionsphilosophen in einem Vortrag in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften vor. Am 29. April 2005, 14.00 Uhr, führen Wissenschaftler der Akademie zu Stationen in München, an denen der Gelehrter gelebt und gewirkt hat. BR-alpha wird den Vortrag und die Dokumentation „Romano Guardini – Spuren seines Lebens und Denkens“ am 6., 7. und 8. Juli 2005 jeweils von 18.00 bis 18.30 Uhr ausstrahlen.
Die faszinierenden Entdeckungen des Bienenforschers Karl Ritter von Frisch sind Gegenstand des Vortrags von Prof. Dr. Karl Daumer am 6. Juni 2005. Für seine Pionierleistungen in der Verhaltensforschung erhielt der gebürtige Wiener, der als Student 1908 nach München kam, 1925 hier den Lehrstuhl übernahm, das Zoologische Institut in der Luisenstraße aufbaute und nach dem Krieg erneut zur Blüte brachte, 1973 den Nobelpreis (zusammen mit K. Lorenz und N. Tinbergen). Sein Schüler Karl Daumer wird mit vielen persönlichen Erinnerungen und historischen Filmdokumenten den Menschen und Wissenschaftler Karl von Frisch würdigen.
„Geschichte, Natur und Freiheit sind Konstanten in Schellings Denken, das die Brüche einer Lebenszeit reflektiert, die von der Französischen Revolution bis ins erste Jahr des Krimkriegs reicht“ umreißt Jörg Jantzen, Professor für Philosophie an der LMU München und Präsident der Internationalen Schelling-Gesellschaft, den Inhalt seines Vortrags am 4. Juli 2005. An der Akademie ist er für die Historisch-Kritische Schelling-Gesamtausgabe zuständig. Jantzen wird insbesondere auch auf Schellings lange Münchener Zeit (1827–1840) eingehen, in der er u.a. als Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und enger Vertrauter König Ludwigs I. die bis heute gültige bayerische Wissenschaftsorganisation wesentlich mitverantwortete.
„München leuchtet für die Wissenschaft – Berühmte Forscher und Gelehrte“
Eine Vortragsreihe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Landeshauptstadt München unter der Schirmherrschaft von Akademiepräsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heinrich Nöth und Oberbürgermeister Christian Ude
25. April, 18.00 Uhr
Romano Guardini (1885–1968)
Referent: Hans Maier, em. o. Professor für Christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie an der Universität München
Ausstrahlung des Vortrags in BR-alpha am 6. und 7. Juli 2005, 18.00 bis 18.30 Uhr, Ausstrahlung der Dokumentation „Romano Guardini – Spuren seines Lebens und Denkens“ in BR-alpha am 8. Juli 2005, 18.00 Uhr bis 18.30Uhr; Wiederholungen am 9. Juli 2005 von 12.15 bis 13.45 Uhr
6. Juni 2005, 18.00 Uhr
Karl Ritter von Frisch (1886–1982)
Referent: Karl Daumer, Honorarprofessor für Zoologie an der Universität München, Leiter der Münchner Wissenschaftstage
Ausstrahlung des Vortrags in BR-alpha am 13. und 14. Juli, 18.00 bis 18.30 Uhr
Ausstrahlung der Dokumentation „Der Bienen Frisch – Porträt eines Naturforschers“ in BR-alpha am 15. Juli 2005, 18.00 Uhr bis 18.30 Uhr, Wiederholungen am 16. Juli 2005 von 12.15 bis 13.45 Uhr
4. Juli 2005, 18.00 Uhr
Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling (1775–1854)
Referent: Jörg Jantzen, Professor für Philosophie an der Universität München, Präsident der Internationalen Schellinggesellschaft
Ausstrahlung des Vortrags in BR-alpha am 20. und 21. Juli, 18.00 bis 18.30 Uhr
Ausstrahlung der Dokumentation „Denker der Freiheit – Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling“ in BR-alpha am 22. Juli 2005 um 18.00 Uhr bis 18.30 Uhr, Wiederholungen am 23. Juli 2005 von 12.15 bis 13.45 Uhr
Alle Vorträge finden im Plenarsaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Marstallplatz 8, statt. Eintritt frei.
Die Rundgänge der wissenschaftlichen Mitarbeiter zu Stationen im Leben und Wirken der Gelehrten finden jeweils am Freitag nach den Vorträgen statt, also am 29. April, 10. Juni und 8. Juli 2005. Treffpunkt: 14.00 Uhr vor der Akademie.
Die Vortrags- und Sendereihe wird im Winterhalbjahr 2005/2006 im Alten Rathaussaal fortgesetzt.
Abbildungen vom Romano Guardini, Karl von Frisch und F.W.J. von Schelling können bei der
Pressestelle der Bayerischen Akademie der Wissenschaften angefordert werden.