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Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen geht an Horst Fuhrmann

Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann wird am 21. Juni 2003 in der Göttinger Universitätsaula den Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen 2003 verleihen. Die mit jeweils 5.000 Euro dotierten vier Preise gehen an den Historiker Prof. Dr. Horst Fuhrmann, den Kabarettisten Dieter Hildebrandt, den Literatur- u. Kulturwissenschaftler Prof. Norbert Honsza und an die Schriftstellerin Olga Tokarczuk.

 

 

14/03
22. Mai 2003

Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann wird am 21. Juni 2003 in der Göttinger Universitätsaula den Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen 2003 verleihen. Die mit jeweils 5.000 Euro dotierten vier Preise gehen an den Historiker Prof. Dr. Horst Fuhrmann, den Kabarettisten Dieter Hildebrandt, den Literatur- u. Kulturwissenschaftler Prof. Norbert Honsza und an die Schriftstellerin Olga Tokarczuk.

Die Laudatio für Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Horst Fuhrmann hält Norbert Conrads, ordentlicher Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Stuttgart und Leiter des Projektbereichs Schlesische Geschichte.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Horst Fuhrmann wurde am 22. Juni 1926 in Kreuzburg/Oberschlesien geboren. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft studierte er an der Universität Kiel Geschichte, Klassische Philologie und Rechtsgeschichte. 1952 wurde er mit einer preisgekrönten Arbeit über mittelalterliche Patriarchate promoviert. Von 1954 bis 1957 war er Mitarbeiter am Institut der Monumenta Germaniae Historica in München und am Deutschen Historischen Institut in Rom. 1960/62 habilitierte er sich in Kiel in den Fächern Mittlere und Neuere Geschichte und Historische Hilfswissenschaften mit einer Schrift über den bis in die Neuzeit reichenden Einfluss der wirksamsten Fälschung des Mittelalters, der sogenannten „Pseudoisidorischen Dekretalen". Auch diese Arbeit erhielt einen Preis, den internationalen Premio per il Medi Evo. 1962 übernahm Fuhrmann den Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Tübingen. 1971-1994 war er Präsident der Monumenta Germaniae Historica in München und zugleich ordentlicher Professor für Geschichte an der Universität Regensburg. Von 1992-1997 war er Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Fuhrmann ist Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern, des Ordens „Pour le mérite für Wissenschaft und Künste“ und des Bayerischen Maximiliansordens. Die Liste seiner Veröffentlichungen umfasst vorwiegend Arbeiten zur Mittelalterlichen Geschichte und zum Papsttum, jedoch auch zur Geschichte Schlesiens (speziell Oberschlesiens), wofür ihm bereits der Oberschlesische Kulturpreis verliehen wurde.

Der Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen wird seit 1977 jährlich verliehen. Die Niedersächsische Landesregierung hat sich, getragen von dem Gedanken der Verständigung und Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen, das Ziel gesetzt, mit der Verleihung des Kulturpreises Schlesien zur gemeinsamen Pflege und Weiterentwicklung des Kulturgutes Schlesiens und des Kulturschaffens der Schlesierinnen und Schlesier beizutragen.