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02/19

Junges Kolleg: Akademie beruft zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen

Das Junge Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nimmt zum 1. März 2019 zwei neue Mitglieder auf: Dr. des. Julia Carina Böttcher aus dem Bereich Wissenschaftsgeschichte und Prof. Dr. Anna Schenk (Physikalische Chemie). Im Jungen Kolleg sind aktuell 20 Mitglieder aus den unterschiedlichsten Disziplinen aktiv, je zur Hälfte Männer und Frauen.

Die neuen Kollegiatinnen und ihre Projekte:

  • Dr. des. Julia Carina Böttcher (Jg. 1986), FAU Erlangen-Nürnberg
    Forschungsvorhaben: Die Politik der Vernetzung: Interessenvertretung und Naturforschung in der frühen Leopoldina (1652–1769)

    Das Projekt untersucht die in der frühen Leopoldina vernetzten naturforschenden Ärzte als Akteure in verschiedenen Kollektiven. Über ihren Deutungsanspruch für Themen wie Gesundheit und Hygiene, Natur und ihre Erforschung gestalteten sie die frühneuzeitliche Gesellschaft aktiv mit. Ziel ist, das Handlungsmuster des frühneuzeitlichen Gelehrten im Spannungsfeld von Naturforschung und Politik zu erschließen und zu klären, wie sich der Akademiegedanke und das Streben nach Forschung im Kollektiv mit der Herausbildung einer neuen Funktionselite verbanden.
  • Prof. Dr. Anna Schenk (Jg. 1984), Universität Bayreuth
    Forschungsvorhaben: Funktionale Materialarchitekturen durch bioinspirierte Mineralisation

    Das interdisziplinäre Projekt zielt darauf, grundlegende Strukturprinzipien der Biomineralisation für die Entwicklung ökologisch effizienter Ansätze zur Synthese funktionaler (Hybrid-) Materialien mit definierter Morphologie, Kristallinität und Textur zu nutzen. Hierdurch sollen die Vorteile komplexer, hierarchisch organisierter Materialarchitekturen, wie sie für biogene Mineralien (wie etwa Knochen, Muschelschale, Glasschwamm) charakteristisch sind, mit den Funktionseigenschaften technologisch relevanter Materialien wie z.B. Katalysatoren kombiniert werden.

Mit der Mitgliedschaft im seit 2010 bestehenden Jungen Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ist ein Forschungsstipendium von 12.000 Euro jährlich verbunden. Wissenschaftlich bedeutende Fragen, kreative Ideen und innovative Forschungsansätze kennzeichnen die ausgewählten Projekte. Die Dauer der Mitgliedschaft beträgt grundsätzlich drei Jahre, kann jedoch bis auf maximal sechs Jahre verlängert werden. Finanziert wird das Junge Kolleg vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.

Das Junge Kolleg hat sich als renommierte Institution der Nachwuchsförderung in der bayerischen Wissenschaftslandschaft etabliert: Überproportional viele Forscherinnen und Forscher verließen die Fördereinrichtung vorzeitig, weil sie einen Ruf auf eine Professur erhielten. Zahlreiche Mitglieder wurden mit hochdotierten wissenschaftlichen Preisen und Förderungen ausgezeichnet. 

Weitere Informationen finden Sie unter: https://badw.de/junges-kolleg.html

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist die größte und eine der ältesten Akademien in Deutschland. Ihren Aufgaben als Gelehrtengesellschaft, außeruniversitäre Forschungseinrichtung und Ort des lebendigen wissenschaftlichen Dialogs mit Gesellschaft und Politik ist sie seit mehr als 250 Jahren verpflichtet. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterführende Forschungen liefern und das kulturelle Erbe sichern. Die Akademie ist ferner Trägerin des Leibniz-Rechenzentrums, eines der größten Supercomputing-Zentren Europas, des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation und des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung. Den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern fördert sie in ihrem Jungen Kolleg. Die Akademie ist Mitglied in der Akademienunion.