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Johann Andreas Schmeller Begründer des Bayerischen Wörterbuchs
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13. Oktober 2005
Öffentlicher Vortrag über Leben und Werk des Sprach- und Kulturwissenschaftlers am 17. Oktober 2005 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Johann Andreas Schmeller, der große bayerische Sprachforscher, stammte aus einfachsten Verhältnissen. Er kam als fünftes Kind eines Korbflechters in Tirschenreuth in der Oberpfalz zur Welt und wuchs in Rimberg, einem kleinen Dorf bei Pfaffenhofen a.d. Ilm auf. Zwar gelang es ihm mit Hilfe einiger Wohltäter und unter großen Entbehrungen das Gymnasium in München zu absolvieren, an ein Studium dagegen war nicht zu denken. Mit 18 Jahren verließ er seine bayerische Heimat und wandte sich in die Schweiz. Da seine Hoffnung auf eine Anstellung bei Pestalozzi sich nicht erfüllte, ging er als Söldner nach Spanien. In dieser Zeit entwickelte er als Autodidakt sein ungewöhnliches sprachliches und sprachwissenschaftliches Talent. Anfang 1814, zurück in der Heimat, trat er als Oberleutnant in ein Jägerbataillon ein und nahm an den Freiheitskriegen teil.
1816 begann er mit der Arbeit an dem Werk, das ihn berühmt machen sollte: dem Bayerischen Wörterbuch. Er wurde jahrelang vom Militärdienst beurlaubt und später als Lehrer an das Münchener Kadettenkorps versetzt. 1829 erhielt er endlich eine angemessene Stelle als Kustos an der Hof- und Staatsbibliothek, um die und insbesondere um deren Handschriftenabteilung er sich große Verdienste erworben hat. Der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gehörte er seit 1824 an.
Der Vortrag am 17. Oktober 2005 versucht, das schwierige und bewegte Leben und das Wirken dieses hervorragenden Gelehrten darzustellen. Referentin ist die langjährige Generalsekretärin und Syndika der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Monika Stoermer.
Ort: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Marstallplatz 8, 80539 München
Beginn: 18.00 Uhr
Kleiner Empfang im Anschluss an den Vortrag.