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Pressebild: Vertragsunterzeichnung für neuen Supercomputer „Blue Lion“ am Leibniz-Rechenzentrum, v.l.n.r. Marc Fischer, Deutschlandchef Hewlett Packard Enterprise, Dr. Markus Söder, MdL, Bayerischer Ministerpräsident, Prof. Dieter Kranzlmüller, Vorsitzender des Direktoriums des Leibniz-Rechenzentrums der BAdW, Markus Blume, MdL, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, © Alessandro Podo / LRZ

Hewlett Packard Enterprise baut den nächsten Supercomputer am Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Der neue Supercomputer Blue Lion ist Teil der nationalen Infrastruktur für Höchstleistungsrechnen des Gauss Centre for Supercomputing und wird einem breiten Spektrum von Forschungsprojekten dienen. Das 100% direkt flüssiggekühlte System unterstützt klassische Simulationen, Methoden der Künstlichen Intelligenz sowie deren Kombination.

  • Blue Lion* soll Anfang 2027 in den Betrieb gehen und wird etwa das 30fache der Rechenleistung seines Vorgängers SuperMUC-NG erreichen (diese Berechnung bezieht sich auf einen Vergleich der HPCG-Leistungswerte von SuperMUC-NG und Blue Lion.) Der Supercomputer rechnet für Astrophysik, Teilchen- und Quantenphysik, Strömungsmechanik, für Natur-, Lebens- und Kulturwissenschaften sowie viele weitere Forschungsdisziplinen.
  • Der Höchstleistungsrechner wird zu gleichen Teilen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK) mit bis zu 250 Millionen Euro finanziert.
  • Das System basiert auf HPE Cray Technologie der nächsten Generation und arbeitet mit NVIDIA-Beschleunigern und Prozessoren der nächsten Generation.
  • Blue Lion wird direkt mit bis zu 40°C warmem Wasser gekühlt und ermöglicht die Nutzung der Abwärme.

Garching, 13. Dezember 2024 – Schnell, kompakt und äußerst vielseitig: Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften hat Hewlett Packard Enterprise (HPE) mit dem Aufbau seines nächsten Höchstleistungsrechners beauftragt. Blue Lion wird ab 2027 die Spitzenforschung in Bayern unterstützen und als System des Gauss Centre for Supercomputing (GCS) ebenso für herausragende, nationale Wissenschaftsprojekte rechnen. Am 13. Dezember 2024 wurden die entsprechenden Verträge unterzeichnet. Die Gesamtkosten von 250 Millionen Euro teilen sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK) (Die Kosten enthalten die Betriebskosten bis 2032.).

Flexible Architektur für unterschiedliche Anwendungen
Die Architektur des neuen Höchstleistungsrechners ist so konzipiert, dass er klassische Workflows aus dem High-Performance Computing (HPC) und Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) ausführen und miteinander kombinieren kann. Immer mehr Forschende setzen bei ihren Modellierungen von Strömungen, Turbulenzen oder Klimaereignissen auf Surrogat-Modelle, für die klassische Simulationsberechnungen mit Mustererkennung oder statistischer Datenanalyse kombiniert werden. So können sie mehr Szenarien in kürzerer Zeit berechnen oder Modelle mit aufwändigeren Berechnungen erweitern.

Für solche Arbeitsabläufe nutzt Blue Lion die nächste Generation sowohl von HPE-Cray-Technologie als auch von NVIDIA Prozessoren und Beschleunigern. Für schnelle Datentransfers zwischen Rechen- und Speichereinheiten des künftigen Flaggschiffsystems am LRZ sorgt wiederum HPE Slingshot, ein Hochleistungs-Interconnect, das 400 Gigabit Daten pro Sekunde transportiert und es ermöglicht, Aufträge auf das gesamte System zu skalieren. Mit dem HPE Performance Cluster Management lässt sich zudem die Auslastung des Supercomputers effizient aussteuern. Blue Lion gewinnt mit dieser Ausrüstung mehr Flexibilität und wird ungefähr das 30fache der Rechenleistung von SuperMUC-NG, dem aktuellen LRZ-Höchstleistungsrechner, bewältigen.

Neues Programmieren gefragt
Das Zusammenspiel von CPU-Kernen und GPU-Beschleunigern in Höchstleistungsrechnern wie Blue Lion erfordert eine neue Art der Programmierung von Software und Algorithmen: Für diese Aufgabe kommt die HPE Cray Programmier-Umgebung zum Einsatz, die bei der Migration von Wissenschaftscodes auf das neue System behilflich ist. Damit Anwenderinnen und Anwender die beschleunigte Hardware des Supercomputers effizient nutzen können, starten 2025 Workshops und Kurse am LRZ. Gemeinsam mit HPE unterstützt das Rechenzentrum Forschende bei der Optimierung und Portierung ihrer Applikationen. Außerdem ist eine enge Zusammenarbeit mit dem europäischen Team von Hewlett Packard Labs vorgesehen und das LRZ vergrößert bis zum Betriebsstart von Blue Lion zusätzlich sein Support-Team um 50 Prozent.

Effizient und leise
Im Doppelwürfel des LRZ wird es künftig deutlich leiser zugehen: Blue Lion wird zu 100 Prozent direkt flüssiggekühlt. Dafür fließt bis zu 40 Grad warmes Wasser in Kupferrohren durch die Racks. Die Wasserkühlung macht die Abwärme des Systems nutzbar – schon heute klimatisiert und heizt das LRZ damit seine Büros und könnte weitere Institute in der Nachbarschaft versorgen. Die energieeffiziente Kühlung senkt die Betriebskosten und die Kohlendioxidemissionen. Blue Lion benötigt zudem deutlich weniger Platz, weil Serverschränke dichter gepackt werden können.

*Der Name Blue Lion ist das Ergebnis eines Wettbewerbs unter LRZ-Mitarbeitenden: Blau steht für Klarheit, für die Forschung nachhaltig sorgt, außerdem für Europa und für Bayern. Der Löwe symbolisiert wiederum die Stärke und die imposante Kraft des neuen Supercomputers, mit der Blue Lion hoffentlich viel Erkenntnis und Wissen produziert.

Stimmen zu Blue Lion

„Bayern ist mega in der Wissenschaft: Unser neuer Supercomputer „Blue Lion“ ist der ein weltweiter Top-Star der Wissenschaft. Bayern schreibt damit Geschichte! Das ist der drittschnellste Supercomputer der Welt und kommt ins Leibniz-Rechenzentrum in Garching bei München. Insgesamt investieren Bund und Bayern 250 Mio. Euro in dieses Zukunftsfeld. Warum? KI und Supercomputing werden unsere Welt völlig ändern. Der „Blue Lion“ kann pro Sekunde 7 ExaFlops Rechenleistung. Das ist eine unglaubliche Zahl mit 18 Nullen – oder anders gesagt: eine Milliarde Milliarden. Hätte jemand seit dem Urknall jede Sekunde eine Rechenoperation durchgeführt, würde der „Blue Lion“ heute dafür eine Sekunde brauchen. Er ist unser Aushängeschild und Eckpfeiler der KI-Offensive und Quantenstrategie. Das hilft in der Astrophysik, aber auch der Chemie, Strömungsmechanik und den Geowissenschaften. Wissen ist Zukunft. Was vor ein paar Jahren noch Science Fiction war, ist heute Alltag. Insgesamt hat Bayern sogar neun Supercomputer und damit mehr als Taiwan, Schweden oder Australien. Wir sind weltweit vorne mit dabei. Das zeigt auch unsere entscheidende Beteiligung an der neuen und deutschlandweit einmaligen KI-Fabrik, die die EU-Kommission fördert. „Blue Lion“ bedeutet „blauer Löwe“ – das passt zu Bayern.“  - Dr. Markus Söder, MdL, Bayerischer Ministerpräsident

„Bayern wird zur Heimat eines Giganten: Mit dem Supercomputer Blue Lion schreibt das Leibniz-Rechenzentrum die Erfolgsgeschichte bayerischer Spitzenforschung verschiedener Disziplinen weiter - von der Astrophysik bis zu den Biowissenschaften. Das LRZ setzt mit herausragender Technologie und starker Kooperation mit Hewlett Packard Enterprise weltweit Maßstäbe: Mit einer Rechenleistung, die rund 30-mal so stark ist wie die seines Vorgängers, wird Blue Lion den Durchbruch in neue Anwendungsdimensionen von Wissenschaft und Forschung ermöglichen. Wir unterstützen diese Zukunftstechnologie mit unserer Hightech Agenda Bayern und je 125 Millionen Euro von Land und Bund. Klar ist: Es gibt keine bessere Heimat für unseren neuen Supercomputer als das LRZ - hier bilden Quanten- und Supercomputing sowie KI eine einzigartige technologische Infrastruktur. Ich freue mich auf 2027, wenn es heißt: Griaß di‘ Blue Lion bei uns in Bayern!“ - Markus Blume, MdL, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst 

„Einen neuen Supercomputer zu beschaffen, macht Arbeit, aber die ist ungemein spannend. Wir können dabei schon einen Blick in die Zukunft des Supercomputings werfen. So wachsen die Vorfreude und noch mehr die Spannung darauf, wie die Wissenschaftscommunity mit diesem System noch besser in neue Erkenntniswelten vordringen wird. Schließlich geht es uns nicht um den schnellsten Supercomputer, sondern darum mit unserer High-Performance-Infrastruktur bestmöglich Spitzenforschung zu unterstützen.“ - Prof. Dieter Kranzlmüller, Vorsitzender des Direktoriums des Leibniz-Rechenzentrums

„Supercomputing spielt eine zentrale Rolle für den Fortschritt in Wissenschaft und Gesellschaft sowie für die nationale Wettbewerbsfähigkeit. Blue Lion ist ein weiterer großer Schritt, um Deutschland als führende Region für Supercomputing und KI-Innovation zu stärken. Das LRZ wird damit seine Rechenkapazität deutlich erhöhen und eine Spitzenposition mit Technologien der nächsten Generation erlangen, die neue Maßstäbe für die Zukunft des Supercomputings setzen werden." - Heiko Meyer, Executive Vice President und Chief Sales Officer, Hewlett Packard Enterprise

„Die Weiterentwicklung des Supercomputings mit dem Schwerpunkt auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ist unerlässlich, um die Grenzen wissenschaftlicher Erkenntnis und Innovation zu erweitern. Blue Lion, angetrieben von NVIDIAs Beschleunigern und Prozessoren der nächsten Generation, wird Forschern helfen, komplexe Herausforderungen in verschiedenen Disziplinen zu bewältigen, von der Astrophysik bis zu den Biowissenschaften.” - John Josephakis, Global VP of Sales and Business Development for HPC and Supercomputing at NVIDIA

Pressebild: Vertragsunterzeichnung für neuen Supercomputer „Blue Lion“ am Leibniz-Rechenzentrum, v.l.n.r. Marc Fischer, Deutschlandchef Hewlett Packard Enterprise, Dr. Markus Söder, MdL, Bayerischer Ministerpräsident, Prof. Dieter Kranzlmüller, Vorsitzender des Direktoriums des Leibniz-Rechenzentrums der BAdW, Markus Blume, MdL, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, © Alessandro Podo / LRZ 
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Sabrina Schulte

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