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„Geschichte kann uns helfen, die richtigen Fragen an unser zukünftiges Handeln zu stellen“ – Mirjam Zadoff im BAdW-Cast

In Bristol versenken Demonstrierende das Denkmal eines Sklavenhändlers im Hafenbecken, in Boston wird eine Kolumbus-Statue geköpft und das Bismarck-Denkmal im Berliner Tiergarten erhält über Nacht einen pinken Anstrich: Der Umgang mit Geschichte wird international derzeit hitzig verhandelt. In der neuen Folge des BAdW-Cast spricht Historikerin Mirjam Zadoff, Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München, über die Relevanz der Erinne-rungskultur für unsere Demokratien.

Worum geht’s?
In ihrer Arbeit erlebt Mirjam Zadoff täglich, wie Geschichte politisch instrumentalisiert wird, wie Vergleiche mit vergangenen Epochen gezogen werden und wie umkämpft die Vergangenheit und ihre kollektive Erinnerung immer noch sind: „Erinnerungsdiskurse sind nie abgeschlossen. Es gibt nicht den Moment, in dem man sagen kann‚ wir haben jetzt dieses Level erreicht, jetzt müssen wir nichts mehr tun. Es kommen immer wieder neue Generationen, es kommen immer neue Probleme, es kommen neue politische Entwicklungen – und damit müssen wir eben umgehen.“

In der neuen Folge des BAdW-Cast spricht die Historikerin darüber, wie zentral Erinnerungskultur für eine Gesellschaft ist und wie wichtig es ist, dass es einen öffentlichen Diskurs über Monumente und historische Orte gibt. Ist es wirklich sinnvoll, Denkmäler einzureißen – oder sollen sie in Museen ausgestellt und kontextualisiert werden? Was kann Erinnerungskultur leisten – und wo sind ihre Grenzen? Kann man angesichts des NSU und der rassistischen und antisemitischen Anschläge in Halle und Hanau behaupten, die Deutschen hätten aus ihrer Geschichte gelernt?

Wer spricht?
Historikerin Mirjam Zadoff lehrte in München und Indiana Jüdische Geschichte und Kultur. 2018 kehrte sie aus den USA nach München zurück, wo sie seitdem das NS-Dokumentationszentrum leitet. 2020 wählte die BAdW sie als außerordentliches Mitglied in die Gelehrtengemeinschaft.

Podcast und BAdW-Mediathek:
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