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Preisverleihung der BAdW 2024

Generationenübergreifende Spitzenforschung – Wissenschaftspreise der BAdW würdigen herausragende Forschende

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften bietet eine in Bayern einzigartige Plattform für die generationenübergreifende Vernetzung von Spitzenforscherinnen und -forschern. Ein wichtiger Baustein zur Förderung der jungen Generationen sind die Wissenschaftspreise, die die Akademie traditionell im Rahmen ihrer Feierlichen Jahressitzung an besonders qualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verleiht.

Wissenschaftsminister Markus Blume betonte in seiner Ansprache die zentrale Bedeutung der BAdW für das Wissenschaftsland Bayern: „Zusammen mit der herausragenden Qualität ihrer Forschung sind Wandel und Anpassung die Exzellenzformel, die die BAdW über mehr als 260 Jahre zu einer einmaligen reputativen Größe im bayerischen Wissenschaftssystem gemacht hat. Als Netzwerkplattform für alle Disziplinen und wissenschaftlichen Einrichtungen und mit den herausragenden Möglichkeiten des Leibniz-Rechenzentrums ist die Akademie für Politik und Gesellschaft eine wichtige Stimme bei der Beantwortung der großen Zukunftsfragen. Gerade angesichts der viel zitierten Zeitenwende, die wir gerade eindrücklich erleben, ist ihre Fähigkeit zu inneren und äußeren Reformen wichtig. Ich danke Prof. Dr. Markus Schwaiger für seinen Aufbruchswillen, den Wandel im Inneren genauso wie den gesellschaftlichen Wandel insgesamt mit nationalem und europäischem Anspruch zu gestalten.“

Fünf Forschende zeichnete Vizepräsidentin Andrea Abele-Brehm bei der Feierlichen Jahressitzung der BAdW am 7. Dezember 2024 mit Wissenschaftspreisen aus:

  • Karl-Heinz Hoffmann-Preis: Tanja Stadler (Biologie, ETH Zürich)
  • Arnold Sommerfeld-Preis: Evelyn Plötz (Chemie, LMU München)
  • Max Weber-Preis: Kyra Göbel (Psychologie, Universität Erlangen-Nürnberg)
  • Akademiepreis der Karl-Thiemig-Stiftung: Maximilian Lang (Urkunden Kaiser Friedrichs II., BAdW)
  • Akademiepreis: Erwin Reichardt
     

Karl-Heinz Hoffmann-Preis
Der Karl-Heinz Hoffmann-Preis, gestiftet von der Familie Ulrich L. Rohde, wird abwechselnd in den Geistes- und Naturwissenschaften ausgeschrieben. In diesem Jahr zeichnete die Akademie damit Tanja Stadler aus. Sie ist Professorin für computergestützte Evolution an der ETH Zürich. Ihre Forschung ist zwischen Mathematik, Computer Science, Evolution, Ökologie und Epidemiologie angesiedelt. Die Mathematikerin ist weltweit führend im Bereich der computergestützten Phylogenetik und auf benachbarten Gebieten, um genomische Daten von Krankheitserregern, Zellen, aber auch Spezien auf verschiedenen Zeitskalen zu entschlüsseln.

Arnold Sommerfeld-Preis
Der Arnold Sommerfeld-Preis für Natur- und Technikwissenschaften wurde an Evelyn Plötz verliehen. Die Physikerin, die sich derzeit an der LMU München habilitiert, entwickelt hochinnovative Methoden zur Untersuchung von Transportprozessen, insbesondere in porösen Materialien wie metallorganischen Gerüstverbindungen, sogenannten MOFs. Ihre Arbeiten prägen dabei nicht nur unser wissenschaftliches Verständnis von porösen Materialien, sondern haben auch praktische Anwendungen in der Klimaforschung und Umwelttechnik.

Max Weber-Preis
Mit dem Max-Weber-Preis für herausragende Leistungen in den Geistes- und Sozialwissenschaften wurde Kyra Göbel ausgezeichnet. Die promovierte Psychologin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FAU Erlangen-Nürnberg und forscht im Schnittbereich zwischen Sozialpsychologie, Wirtschaftspsychologie und Wirtschaftswissenshaften. Mit unterschiedlichen methodischen Zugängen adressiert sie schwerpunktmäßig zwei hochaktuelle Themen der heutigen Zeit, nämlich den Umgang mit störenden Gedanken im Arbeitskontext sowie die Bewältigung von Informationsüberlastung.

Akademiepreis der Karl-Thiemig-Stiftung für Nachwuchsförderung
Den Akademiepreis der Karl-Thiemig-Stiftung für Nachwuchsförderung, der an Beschäftigte der BAdW vergeben wird, erhielt Maximilian Lang, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Herausgabe der Urkunden Kaiser Friedrichs II.“, für seine Dissertation „Die Kanzlei Kaiser Friedrichs II. in den Jahren 1236 bis 1245. Diplomatische Studien zur hochmittelalterlichen Herrschaftspraxis in Zeiten des Konflikts“. Das Werk bringt neue Erkenntnisse zur Wirkweise der Kanzlei und ihrer Notare und erarbeitet neue Ergebnisse zum Herrschaftsverständnis Friedrichs II. vor dem Hintergrund der Kanzleiprodukte.

Akademiepreis
Der Akademiepreis wird an Personen verliehen, die nicht hauptberuflich in der Wissenschaft tätig sind und ging in diesem Jahr an Erwin Reichardt. Er arbeitete als Volksschullehrer und widmete sich zugleich Zeit seines Lebens der Erforschung der Kieselalgen, auch Diatomeen genannt. Dabei handelt es sich um einzellige Algen in Gehäusen aus Glas und meist kleiner als 60 Mikrometer, die in praktisch jedem Gewässer vorkommen. Erwin Reichardts Forschungen führten zur Neu- oder Wiederentdeckung zahlreicher Arten, auch außerhalb Deutschlands.

Pressefoto: Die Preisträgerinnen und Preisträger mit Vizepräsidentin Andrea Abele-Brehm bei der Feierlichen Jahressitzung der BAdW am 7.12.2024. Von links nach rechts: Die Preisträgerinnen und Preisträger mit Vizepräsidentin Andrea Abele-Brehm bei der Feierlichen Jahressitzung der BAdW am 7.12.2024. Von links nach rechts: Tanja Stadler, Evelyn Plötz, Andrea Abele-Brehm, Kyra Göbel, Maximilian Lang, Erwin Reichardt (©BAdW / Kai Neunert)

Pressefotos der einzelnen Preisträgerinnen und Preisträger erhalten Sie auf Nachfrage gern bei der Pressestelle der Akademie: presse@badw.de