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21/08

Flechten: Überlebenskünstler und Umweltzeiger

Das Rundgespräch

 

 

21/08
29. September 2008

Das Rundgespräch

Wer kennt sie nicht, die oft auffällig orange, hellgrün oder gelb gefärbten Flecken auf Steinen, Mauern und im Wald? Flechten, symbiotische Lebensgemeinschaften aus Pilzen und Algen, besiedeln eine große Vielfalt von Substraten in fast allen Lebensräumen. Doch welche Eigenschaften machen sie zu Überlebenskünstlern unter extremen Bedingungen, in Hitze- und Kältewüsten? Und ist es wirklich immer ein Zeichen für "saubere Luft", wenn Flechten zunehmend wieder die Innenstädte besiedeln, oder zeigen sie womöglich übermäßigen Nährstoffeintrag an?

Die Kommission für Ökologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften befasst sich im Rahmen ihrer "Rundgespräche" mit der ökologischen Rolle der Flechten. Vorgestellt werden zum einen Flechten an extremen Standorten: in der Arktis und Antarktis, im Hochgebirge, in Wüsten und tropischen Inselbergen, aber auch auf schwermetallbelasteten Standorten. Zum anderen sind Flechten sensible Anzeiger von Umweltveränderungen, etwa dem Rückgang der SO2-Immissionen oder dem Anstieg der Nährstoffeinträge, und dienen als Lebensraum oder Nahrungsgrundlage für zahlreiche Tiere. Eine wichtige ökologische Rolle bei all diesen Aspekten spielen dabei ihre sekundären Inhaltsstoffe, oft phenolische Substanzen. Flechten sind aber nicht nur für die Wissenschaft von Interesse, sondern auch in angewandten Bereichen wie Biomonitoring, Natur- und Denkmalschutz von wesentlicher Bedeutung.

Die Fachtagung findet am Montag, 13. Oktober 2008 von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Straße 11, München (in der Residenz) statt.

Aus räumlichen Gründen ist die Besucherzahl begrenzt. Wir würden uns jedoch freuen, wenn Sie als Vertreter der Medien an der Fachtagung teilnehmen.