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Entscheidung in der Exzellenzstrategie: Akademie an zwei neuen Exzellenzclustern beteiligt
Akademiepräsident Thomas O. Höllmann freut sich über den Erfolg: „Es ist schön, dass sich zwei Vorhaben, in deren Antragstellung die Akademie einbezogen war, durchgesetzt haben. Ich gratuliere auch denjenigen unserer Mitglieder, die die Federführung bei den erfolgreichen Exzellenzclustern übernommen haben.“
Das Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung der Akademie ist maßgeblich am Exzellenzcluster „Münchner Zentrum für Quanten-Wissenschaft und -Technologie (MCQST)“ beteiligt. Der Cluster wurde gemeinsam mit der LMU München, der TU München, dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik und dem Deutschen Museum beantragt. Zentrales Ziel des MCQST ist es, das Verständnis für die neuartigen, vereinheitlichenden Prinzipien im interdisziplinären Feld der Quantenwissenschaft und Quantentechnologie zu etablieren, diese praktikabel und greifbar zu machen und durch eine neue Generation quantenbasierter Geräte in die Anwendung zu transferieren.
Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Akademie ist assoziierter Partner des Exzellenzclusters „ORIGINS: Vom Ursprung des Universums bis zu den ersten Bausteinen des Lebens“, den es mit seiner umfangreichen Hardware-Infrastruktur und seiner Expertise im wissenschaftlichen Rechnen und in der Visualisierung unterstützt. Der Cluster plant die Installation eines zusätzlichen Knotens im nationalen Höchstleistungsrechner SuperMUC-NG am LRZ, auf dem die kosmologischen Simulationen des Projekts zur Untersuchung der Formation und Entwicklung von Galaxien und Galaxienclustern mit bisher nicht dagewesener Auflösung durchgeführt werden. Die dafür notwendige Optimierung der Algorithmen und des Daten-Managements profitieren von der Expertise des LRZ und seiner Rolle als Bayerisches Big Data Kompetenzzentrum. Mit Unterstützung des Zentrums für Virtuelle Realität und Visualisierung (V2C) des LRZ soll ein eigenes Visualisierungs- und Augmented Reality-Zentrum für ORIGINS realisiert werden. Zusätzlich zum Cluster ORIGINS ist das LRZ als IT-Dienstleister der Wissenschaft auch für alle anderen geförderten Clustern der Münchner Universitäten ein zuverlässiger Partner, wenn es um computerbasierte Lösungen für wissenschaftliche Fragestellungen geht.
Die neuen Exzellenzcluster sind große Forschungsverbünde mit einem Fördervolumen von bis zu zehn Millionen Euro pro Jahr, die Förderung beginnt am 1. Januar 2019. Sie sind zunächst auf sieben Jahre angelegt und dienen der projektförmigen Förderung international wettbewerbsfähiger Forschungsfelder in deutschen Universitäten oder Universitätsverbünden. Die Förderlinie wurde mit der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder (2005–2017) etabliert und im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder weiterentwickelt. Es ist möglich, Kooperationspartner wie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen an den Clustern zu beteiligen. In der aktuellen Förderlinie bewarben sich insgesamt 88 Projekte.
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist die größte und eine der ältesten Akademien in Deutschland. Ihren Aufgaben als Gelehrtengesellschaft, außeruniversitäre Forschungseinrichtung und Ort des lebendigen wissenschaftlichen Dialogs mit Gesellschaft und Politik ist sie seit mehr als 250 Jahren verpflichtet. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterführende Forschungen liefern und das kulturelle Erbe sichern. Die Akademie ist ferner Trägerin des Leibniz-Rechenzentrums, eines der größten Supercomputing-Zentren Europas, des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation und des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung. Den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern fördert sie in ihrem Jungen Kolleg. Die Akademie ist Mitglied in der Akademienunion.