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Edition der Ministerratsprotokolle: Wichtige Quelle zur bayerischen Geschichte erschlossen
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07. März 2011
Gemeinsame Pressemitteilung der BAdW und der LMU München
In der nationalen und internationalen Historiografie wird die bayerische Geschichte im Zeitraum zwischen 1919 bis 1945 vor allem vor dem Hintergrund der Entstehung und des Aufstieges des Nationalsozialismus betrachtet. Krisenereignisse und Extreme, die "Ordnungszelle Bayern", der aufflammende Antisemitismus oder der Hitlerputsch dominieren die Forschung. Weniger im Blickpunkt standen bisher das "normale Tagesgeschäft" der bayerischen Regierung und ihre Positionen gegenüber den Herausforderungen und Krisen dieser Zeit.
Die Edition "Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 19191945" hilft, diese Lücke zu schließen. Sie ist ein gemeinsames Projekt des Instituts für Bayerische Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften sowie der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns. Die beiden ersten Bände der Edition liegen jetzt vor. Sie befassen sich mit dem Anfang und dem Ende der ersten parlamentarischen Demokratie in Bayern: die Jahre 1919 bzw. 1932/33.
Die Bände werden am Montag, den 14. März 2011, um 10 Uhr,
im Institut für Bayerische Geschichte, Ludwigstraße 14, vorgestellt.
Der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch, wird ein Grußwort sprechen.
Der Ministerrat wurde mit der Bayerischen Verfassung von 1919 die oberste vollziehende Behörde im Freistaat. Ihm gehörten der Ministerpräsident sowie alle Fachminister an. Dem Rat oblagen unter anderem die personellen und organisatorischen Entscheidungen der obersten Stellen der Staatsverwaltung, die Beschlussfassung über Regierungsvorlagen, die Vertretung Bayerns nach Außen oder die Ausfertigung von Landesgesetzen.
Ausführlichere Informationen zu den Bänden:
www.badw.de/aktuell/akademie_aktuell/2010/heft4/08_ehberger.pdf