06/22
Die IT-Zukunft bleibt Programm: Das LRZ wird 60
Garching/München – Alles Gute zum Geburtstag: Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) wird 60 Jahre, sein Zentrum für Virtuelle Realität und Visualisierung (V2C) 10 Jahre alt. Gefeiert wurde das am 14. Juli 2022 mit faszinierenden Einsichten in Wissenschaft und Forschung, mit einer Retrospektive auf die Entwicklung der Computertechnik sowie mit Diskussionen zu Innovationen für IT und Digitalisierung von Universitäten und Hochschulen. Beim Festakt anwesend waren der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, Akademiepräsident Thomas O. Höllmann sowie Gäste aus Wissenschaft, Forschung und Öffentlichkeit.
Innovative Technik und faszinierende Erkenntnisse aus der Forschung
Dieter Kranzlmüller, Leiter des LRZ, führte Wissenschaftsminister Blume durch das Rechenzentrum und zeigte ihm die neueste Computertechnik vor Ort: Im Quantum Integration Centre (QIC) den ersten Quantencomputer, mit dem das LRZ gerade experimentiert und der in Supercomputer integriert werden soll, außerdem das CS-2-System von Cerebras Systems mit HPE Superdome Flex, das speziell für Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI) entwickelt wurde und mit dem weltweit größten Chip die höchste Rechenleistung bei der smarten Datenverarbeitung bietet: „Die Herausforderungen unserer Zeit lassen sich nur mit der Analyse riesiger Datenmengen bewältigen. Das Leibniz-Rechenzentrum nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein und ist innerhalb der letzten 60 Jahre zu Bayerns renommiertestem Aushängeschild für die Verarbeitung von Big Data geworden. Mit dem weltweit größten KI-Superchip und einem der stärksten Höchstleistungsrechner Europas spielen wir hier weltweit in der ersten Liga. Und wir investieren massiv weiter in den Ausbau der Zukunftstechnologien. Unsere milliardenschwere Innovationsoffensive Hightech Agenda Bayern, mit der wir auch das LRZ unterstützen, wirkt hier wie ein Katalysator für Super- und Quantencomputing.“
Beim anschließenden Festakt mit Forschenden und Partnern ließ das LRZ-Direktorium die Wachstumsgeschichte des akademischen Rechenzentrums Revue passieren. 1962 startete das LRZ – damals noch als „Akademie-Rechenzentrum“ in der Richard-Wagner-Straße 14 – als IT-Dienstleister der beiden Münchner Universitäten, bot seine Services schnell auch Instituten und Hochschulen jenseits der Stadtgrenzen an, wuchs in den 1990er Jahren zum Supercomputing-Zentrum von internationalem Rang und begleitet heute Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in Bayern als kompetenter und verlässlicher Partner bei der Digitalisierung. 2006 zog das Akademieinstitut auf den Forschungscampus Garching. „Die außerordentliche Entwicklung des Leibniz-Rechenzentrums der Bayerischen Akademie der Wissenschaften basiert auf einem engen Zusammenspiel von breit angelegter Grundlagenforschung und anwendungsbezogener Umsetzung. Im Hinblick auf seine Innovationsfähigkeit ist das LRZ eigentlich ein permanentes Startup, das stets auf der Höhe der Zeit ist und beweist, dass Kreativität und Effizienz im Laufe von sechzig Jahren nicht nachlassen müssen, sondern – ganz im Gegenteil – noch zunehmen können“, so Akademiepräsident Thomas O. Höllmann.
Zukunft bleibt Programm am LRZ
Das LRZ hat seit 1962 kontinuierlich auf zukunftsweisende Technologien gesetzt und diese implementiert: So baute es 1977 das erste Fernzugriffsnetz, aus dem das Münchner Wissenschaftsnetz (MWN) und viele neue Forschungsservices entstanden. Mit seinen Erfahrungen an Großrechenanlagen wurde das LRZ Ende der 1980er Jahre zum Hochleistungsrechenzentrum ausgebaut, ab 2000 dann auch als nationales Höchstleistungsrechenzentrum. Um seine Datenspeicher komfortabel und aus dem Ausland erreichbar zu machen, entwickelte das LRZ clevere Vernetzung und praktische Dienste in der Cloud, außerdem Tools und Technik zur Steigerung der Energieeffizienz von Computern wie z. B. die Heißwasserkühlung und die Abwärmenutzung durch Adsorptionskältemaschinen. Darüber hinaus lieferte das LRZ praktische Werkzeuge für die Visualisierung von Forschungsergebnissen und deren Transfer in virtuelle Welten. Seine Beschäftigten widmen sich heute verstärkt Zukunftstechnologien wie KI und Quantencomputing. „Unsere Mission am LRZ bleibt unverändert: Wir bauen IT-Infrastrukturen für Wissenschaft und Forschung und bleiben ein verlässlicher Partner. Aber was wir heute erreicht haben, sollten wir morgen noch besser machen, getreu unserem Motto: Zukunft bleibt Programm,“ sagt Dieter Kranzlmüller, Leiter des LRZ.
Am Nachmittag ging es weiter mit Vorträgen zu Forschung und der Zukunft des Rechenzentrums: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berichteten von exzellenten Projekten und zeigten dabei, wie High-Performance Computing (HPC), Virtual Reality oder KI-Methoden den Erkenntnisgewinn beflügeln. Junge Forschende präsentierten außerdem ihre Vorstellungen der Zukunft von IT, Computern und Rechenzentren. Gemeinsam mit LRZ-Leiter Kranzlmüller sowie Laura Schulz, Leiterin Quantencomputing und -Technologien am LRZ, diskutierten internationale Partner und Gäste, wie die Integration von KI und Quantenprozessoren das Supercomputing beschleunigen wird.
Geschichten aus dem Rechenzentrum und von seinen knapp 300 Mitarbeitenden finden sich unter www.lrz60.de. Dort können Interessierte die Mitschnitte des Live-Streams im Nachhinein abrufen.
Pressekontakt:
Sabrina Schulte
Leitung Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Boltzmannstraße 1
85748 Garching b. München
schulte@lrz.de T: +49 89 35831-8887
Das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ist seit sechs Jahrzehnten der kompetente IT-Dienstleister der Münchner Universitäten und bayerischen Hochschulen sowie Kooperationspartner wissenschaftlicher Einrichtungen in Bayern, Deutschland und Europa. Es bietet die komplette Bandbreite an IT-Dienstleistungen und -Technologie sowie Beratung und Support - von E-Mail, Webserver, bis hin zu Internet-zugang, virtuellen Maschinen, Cloud-Lösungen und dem Münchner Wissenschaftsnetz (MWN). Mit dem Höchstleistungsrechner SuperMUC-NG gehört das LRZ zu den international führenden Supercomputing-Zentren und widmet sich im Bereich Future Computing schwerpunktmäßig neu aufkommenden Technologien, Künstlicher Intelligenz und Machine Learning sowie Quantencomputing.