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Der Adel ist tot - es lebe der Adel! Aristokratie und moderne Gesellschaft

Bericht des Präsidenten mit Vorstellung abgeschlossener und neuer Projekte aus der GrundlagenEine Podiumsdiskussion der Veranstaltungsreihe „Geisteswissenschaft im Dialog“ am Donnerstag, 15. Dezember 2011 um 18.00 Uhr in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München, mit Experten zum Adel von England bis Osteuropa.

 

 

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05. Dezember 2011

Bericht des Präsidenten mit Vorstellung abgeschlossener und neuer Projekte aus der GrundlagenEine Podiumsdiskussion der Veranstaltungsreihe „Geisteswissenschaft im Dialog“ am Donnerstag, 15. Dezember 2011 um 18.00 Uhr in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München, mit Experten zum Adel von England bis Osteuropa.

Rund zwei Milliarden Zuschauer verfolgten am 29. April dieses Jahres die Fernsehübertragung der Hochzeit von Prinz William und Catherine. Der Adel sorgt auch heute noch für Schlagzeilen und großes Interesse in der Öffentlichkeit, obwohl die Monarchie in Deutschland längst abgeschafft wurde. "Eine politische Rolle spielt der Adel nicht mehr. Er ist in Deutschland von einem rechtlich-politischen zu einem sozio-kulturellen Phänomen geworden", meint Prof. Dr. Monika Wienfort, Gastprofessorin am FRIAS der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Dennoch ist Adelsgeschichte keinesfalls ein Synonym für Verfallsgeschichte. Auffällig ist, wie der Adel diesen Tendenzen trotzte, indem ihm weiterhin wichtige Positionen in Militär und der Staatsverwaltung vorbehalten waren oder durch "Einheiraten" in reiche Bürgerfamilien.

Die neuere historische Forschung wendet sich ab von der bisher oftmals nur biografischen Ausrichtung und greift Fragestellungen auf wie "Adel und Auswärtiger Dienst" oder "Adel und Umwelt". Zudem rücken auch die Eliten des russischen und osmanischen Reiches sowie die asiatischen Länder weiter in den Blick der modernen Adelsforschung.

Über die Faszination und Bedeutung der alten Eliten in der modernen Gesellschaft und darüber, welche neue historische Einordnung des Adels Historiker in den letzten Jahren vornahmen, debattiert am Donnerstag, 15. Dezember ab 18.00 Uhr in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München, Alfons-Goppel-Str. 11 (Residenz), eine Expertenrunde. Dabei sind der Historiker Prof. Dr. Martin Schulze Wessel von der Ludwig-Maximilians-Universität München, PD Dr. Karina Urbach, Senior Research Fellow am Institute of Historical Research der Universität London, Prof. Dr. Monika Wienfort, Gastprofessorin der School of History am Freiburg Institute for Advanced Studies der Universität Freiburg, und der Leiter der Dokumentesammlung des Herder-Instituts, Marburg, Dr. Peter Wörster. Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Johan Schloemann von der Süddeutschen Zeitung.

Im Anschluss lädt "Geisteswissenschaft im Dialog" herzlich zu einem Umtrunk ein. Der Eintritt ist kostenlos. Um Anmeldung bei Frau Dr. Karla Neschke unter neschke@leibniz-gemeinschaft.de wird gebeten.

Mehr Informationen zur Podiumsdiskussion und zu den Referenten finden Sie auf www.geisteswissenschaft-im-dialog.de. Dort stehen Ihnen auch Fotos der Referenten zum Download für Pressezwecke zur Verfügung. Interviews mit den Referenten sind auf Anfrage möglich.

Hintergrund
"Geisteswissenschaft im Dialog" ist ein gemeinsames Projekt der Leibniz-Gemeinschaft, der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und der Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Schirmherrin ist die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Annette Schavan. Die Veranstaltungsreihe ist eingebunden in die Initiative "Wissenschaft im Dialog".

Kontakt
Katharina Freund, Pressereferentin "Geisteswissenschaft im Dialog"
Eduard-Pflüger-Straße 55, 53113 Bonn
Tel: (0228) 30815-222
E-Mail: freund@leibniz-gemeinschaft.de