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Cloud-Speicher: Zu jeder Zeit, an jedem Ort
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22. Oktober 2015
Cloud-Dienste zur Datenspeicherung und -synchronisation werden immer wichtiger für Wissenschaft und Forschung, für Studium und Lehre. Entscheidende Aspekte sind bei ihrem Einsatz zum einen Datenschutz und Sicherheit, zum anderen die ein-fache Verwendung.
Im Rahmen des Förderprogramms „Digitaler Campus Bayern“ fördert der Freistaat die Bereitstellung solcher Dienste für die weit mehr als 200.000 Wissenschaftler und Studierenden an den bayerischen Universitäten. Dies ist für die staatlichen Hochschulen der erste große Schritt auf dem Weg zu einer Bayern-Cloud. Erklärtes Ziel ist es, allen staatlichen Hochschulen und Universitäten in Bayern sicheren, vertrauenswürdigen und verlässlichen Datenspeicher als persönliche und kollaborative Arbeitsumgebung für Studium, Lehre und Forschung zur Verfügung zu stellen.
Damit Mitarbeiter und Studierende aller bayerischer Universitäten und Hochschulen ihre Daten und Dokumente in Zukunft bequem, sicher und zuverlässig speichern, auf verschie-denen Geräten immer auf dem gleichen Stand halten (sync) und mit Kollegen und Kommili-tonen teilen (share) können, stellen das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching bei München, das Regionale Rechenzentrum Erlangen (RRZE) und die Universität der Bundeswehr in München (UniBw M) einen hochschulübergreifenden Cloud-Dienst bereit.
Anders als bei kommerziellen Anbietern von Cloud-Diensten wurde hier der Fokus in erster Linie auf Datenschutz und Datensicherheit gerichtet, weshalb die Daten im jeweiligen Intra-net der drei Anbieter LRZ, RRZE und UniBw M abgelegt werden und damit den deutschen Datenschutzrichtlinien unterliegen. Vor der Übertragung vom Endgerät auf die Speicherme-dien der drei Rechenzentren werden die Daten verschlüsselt. Bei der Datenablage des Cloud-Dienstes der UniBw M wird auf dem persönlichem Endgerät Software installiert, die die Daten zusätzlich automatisch verschlüsselt. Die Schlüssel verbleiben auf diesem Endgerät unter vollständiger Kontrolle des Nutzers, der auch nur dort auf die Daten zugreifen kann. Die gemeinsame Lösung von LRZ und RRZE erlaubt Nutzern und weiteren berechtigten Personen nach erfolgreicher Authentifizierung hingegen geräteunabhängig über eine Web-oberfläche auf Daten zuzugreifen, die bei der Ablage nicht zusätzlich verschlüsselt wurden. Dadurch kann die Softwareinstallation auf den Endgeräten entfallen. Eine zusätzlich verschlüsselte Datenablage muss vom Nutzer hier bei Bedarf selbst organisiert werden.
Zwei Namen, ein Produkt: Sowohl „LRZ Sync+Share“, so wird der Cloud-Speicher am LRZ genannt, als auch die Erlanger Entsprechung „FAUbox“ basieren auf der Software PowerFolder, die von einem deutschen Unternehmen entwickelt wurde und auch in anderen Bundesländern im Hochschulbereich flächendeckend eingesetzt wird. Zum Schutz gegen Datenverluste werden die Daten am jeweiligen Rechenzentrum mehrfach vorgehalten. Eine zusätzliche Spiegelung der Daten zwischen RRZE und LRZ ist geplant.