34/06
Bayerische Akademie der Wissenschaften und Universität München rücken enger zusammen
34/06
07. November 2006
Am 7. November 2006 unterzeichneten Akademiepräsident Willoweit und Rektor Huber einen Vertrag über die Zusammenarbeit in der Forschung, der Lehre und der Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen sowie der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
„Durch die bessere Vernetzung unserer Aktivitäten, insbesondere in sich ergänzenden Bereichen der geistes- und naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung, erhoffen wir uns Synergieeffekte für Forschung, Lehre sowie Nutzung der Ressourcen. Damit wollen wir unsere Potentiale besser erschließen und zugleich einen Beitrag zur Stärkung des Wissenschaftsstandorts München leisten“ betonten Willoweit und Huber bei der Vertragsunterzeichnung in München.
So ist die Universität München (LMU) bestrebt, das Engagement der ihr angehörenden Professoren und Professorinnen, die zugleich Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) sind, bei der Einwerbung und Durchführung von Drittmittelvorhaben zu unterstützen und die Übernahme von Aufgaben in der Akademie anzuerkennen. Die Akademie wird insbesondere die Tätigkeit ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Lehre an der Universität ausdrücklich fördern und bis zu einem Umfang von 2 Wochenstunden auf die Arbeitszeit in der Akademie anrechnen. Die Beteiligung der Akademie an regulären und besonderen Studiengängen, wie z.B. dem internationalen und interdisziplinären Elitestudiengang „Historische Kunst- und Bilddiskurse“, und an besonderen Forschungsprojekten, wie etwa an dem Exzellenzcluster „Nanosystems Initiative Munich – NIM“, soll weiter ausgebaut werden.
Auf Ebene der Institute und Departments bzw. der Akademiekommissionen ebenso wie auf zentraler Ebene wollen die Partner vermehrt gemeinsam wissenschaftliche Veranstaltungen durchführen. So soll im halbjährigen Turnus eine Vortragsreihe zu allgemeinen, fachübergreifenden oder wissenschaftspolitischen Themen organisiert werden, die abwechselnd in den Räumen der Akademie bzw. der Universität stattfinden soll.
Ein wichtiger Punkt der Kooperationsvereinbarung ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Hier wird die Akademie – nach Maßgabe der geltenden Prüfungs- und Promotionsordnungen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten – Studierenden der Universität Gelegenheit geben, an ihren Einrichtungen, insbesondere am Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung, Diplom- und Doktorarbeiten anzufertigen. Fortgesetzt und intensiviert werden soll auch die bewährte Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Rechenzentrum der Akademie, das u.a. auch das Rechenzentrum der Universität ist. Hier gibt es enge personelle Verknüpfung bei den Leitungsgremien, u.a. ist der Vorsitzende des LRZ-Direktoriums Inhaber eines LMU-Lehrstuhls für Informatik.
Weitere Punkte betreffen die gemeinsame Nutzung von Ressourcen, wie Veranstaltungsräume und Buchbestände, aber auch die Zusammenarbeit bei der Öffentlichkeitsarbeit.
Als eine der ältesten und als größte deutsche Akademie der Wissenschaften ist die BAdW nicht nur eine traditionelle Gelehrtengesellschaft, sondern zugleich eine bedeutende wissenschaftliche Einrichtung. Sie betreibt Grundlagenforschung sowohl im geisteswissenschaftlichen als auch im naturwissenschaftlichen Fächerspektrum mit einem Schwerpunkt auf langfristigen Forschungsvorhaben; sie führt wissenschaftliche Veranstaltungen durch, fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs und pflegt Kontakte zu anderen wissenschaftlichen Einrichtungen des In- und Auslandes. Mit dem Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung ist sie Trägerin eines der führenden Forschungsinstitute auf diesem Gebiet, und mit dem Leibniz-Rechenzentrum betreibt sie eines der größten Supercomputing-Rechenzentren in Deutschland mit Servicefunktionen insbesondere auch für die Münchner Hochschulen.
Die LMU ist eine der führenden Forschungsuniversitäten in Europa mit einer über 500 Jahre langen Tradition und genießt ein hohes internationales Ansehen. Sie ist eine der wenigen Universitäten in Deutschland, deren Fächerspektrum die vier traditionellen Säulen einer Volluniversität auf hohem wissenschaftlichen Niveau repräsentiert: Geistes- und Kulturwissenschaften; Rechts- Wirtschafts- und Sozialwissenschaften; Mathematik/Naturwissenschaften; Medizin. Insgesamt bietet die LMU über 200 Studiengänge an, mehr als an jeder anderen Universität in Deutschland. In 18 Fakultäten, die mehr als 150 Fächer beherbergen, forschen und lehren über 700 Professoren und Professorinnen, die rund 47.000 Studierende unterrichten. Jedes Jahr verleiht die LMU an mehr als 4.000 Studierende ihr Abschlusszeugnis sowie etwa 1.200 Doktortitel. Kennzeichen für die große Leistungsfähigkeit der LMU ist ihr erfolgreicher Anteil an der kompetitiven Vergabe wissenschaftlich begutachteter Fördermittel. Die LMU ist derzeit an 23 Sonderforschungsbereichen beteiligt (davon an 11 als Sprecherhochschule), an 152 EU-Projekten und an 20 extern geförderten Graduiertenprogrammen. Die LMU wird ihre Position zu einer der weltweit führenden Forschungsuniversitäten weiter ausbauen.