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Akademiepräsident Thomas O. Höllmann im Amt bestätigt
Während Höllmanns erster Amtszeit lag ein Schwerpunkt auf gesellschaftlichen Fragen: Die Ad-hoc AG „Islam in Bayern“ veröffentlichte 2018 ihre Studie über die Lebensrealität von Muslimen in Bayern. Zwei weitere Arbeitsgruppen, die sich aus Sicht der Wissenschaften mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Debatten befassen, nahmen 2017 und 2019 die Arbeit auf. 2018 eröffnete die Akademie ein neues Institut: Das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation erforscht die gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung. Der Superrechner SuperMUC-NG des Leibniz-Rechenzentrums, der 2018 in Betrieb genommen wurde, gehört zu den zehn schnellsten Rechnern der Welt. Ebenfalls 2018 schloss die Akademie mit dem bayerischen Wissenschaftsministerium eine Zielvereinbarung im Rahmen des Paktes für Forschung und Innovation.
Der Forschungsschwerpunkt des Chinawissenschaftlers der Ludwig-Maximilians-Universität München liegt im Bereich der Kulturgeschichte. Einem weiteren Leserkreis ist Höllmann als Autor von Werken über die chinesische Schrift, das alte China sowie die Seidenstraße bekannt. Viele seiner Bücher wurden u.a. ins Englische, Spanische und Chinesische übersetzt.
Höllmann ist Vizepräsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften; zudem gehört er unter anderem dem Kuratorium des Instituts für Han-Kunst der Universität Peking an und ist Vorsitzender des Stiftungsvorstands der Carl Friedrich von Siemens Stiftung. An der LMU München baute der Sinologie die Graduiertenkollegs „Distant Worlds“ und „Formen von Prestige in Kulturen des Altertums“ mit auf.
Seit 1998 ist Höllmann ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, deren Vorstand er bereits von 2005 bis 2012 angehörte. Seit 2017 ist er hauptamtlicher Akademiepräsident. Gemäß der Satzung wählt das Plenum den Präsidenten der Akademie aus dem Kreis der ordentlichen Mitglieder für drei Jahre, eine Wiederwahl ist möglich.
Weitere Informationen in der Mediathek der Bayerischen Akademie der Wissenschaften:
Akademiepräsident Thomas O. Höllmann im Interview (Video): Anlässlich seines Amtsantritts 2017 spricht Thomas O. Höllmann im ARD-Alpha Forum über China und dessen - sowie seine eigene - Geschichte.
Die neue Seidenstraße (Podcast): Hoffnung auf wirtschaftlichen Aufschwung oder latentes Unbehagen: China propagiert mit dem Entwicklungsprogramm „Neue Seidenstraße“ die Handelswege der Zukunft. Neben ökonomischer Anbindung durch Infrastrukturmaßnahmen soll auch Chinas Stellung als Weltmacht gefestigt werden. Veranstaltung vom 05.03.2018 mit Thomas O. Höllmann.
Pressefoto: Thomas O. Höllmann (©BAdW/Foto: N. Schmid-Burgk)
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist die größte und eine der ältesten Akademien in Deutschland. Ihren Aufgaben als Gelehrtengesellschaft, außeruniversitäre Forschungseinrichtung und Ort des lebendigen wissenschaftlichen Dialogs mit Gesellschaft und Politik ist sie seit mehr als 250 Jahren verpflichtet. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterführende Forschungen liefern und das kulturelle Erbe sichern. Die Akademie ist ferner Trägerin des Leibniz-Rechenzentrums, eines der größten Supercomputing-Zentren Europas, des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation und des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung. Den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern fördert sie in ihrem Jungen Kolleg. Die Akademie ist Mitglied in der Akademienunion.