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Akademiereform und Hieroglyphenentzifferung: die Bayerische Akademie der Wissenschaften widmet ihrem 1. Generalsekretär Friedrich von Schlichtegroll einen Vortragsabend

Theologe, Numismatiker, Altertumsforscher -– die Interessen des „Nordlichts“ Friedrich von Schlichtegroll (1765–-1822) waren äußerst breit gefächert. Unter anderem gab er den „Nekrolog der Teutschen“ mit 460 Lebensbildern heraus, einen Vorläufer der Neuen Deutschen Biographie.

 

 

27/07
17. Oktober 2007

Theologe, Numismatiker, Altertumsforscher -– die Interessen des „Nordlichts“ Friedrich von Schlichtegroll (1765–-1822) waren äußerst breit gefächert. Unter anderem gab er den „Nekrolog der Teutschen“ mit 460 Lebensbildern heraus, einen Vorläufer der Neuen Deutschen Biographie.

1807, also genau vor 200 Jahren, wurde die 1759 gegründete Akademie der Wissenschaften reformiert. Aus der freien Gelehrtengesellschaft entstand eine königliche Staatsanstalt mit beamteten Mitgliedern. Schlichtegroll erhielt die neu geschaffene Stelle eines Generalsekretärs. Er hatte damit auch die Oberaufsicht über die „Attribute“, also die staatlichen Sammlungen und Institute  – u.a. Hof- und Zentralbibliothek, Antiquarium und Botanischer Garten –, die der Akademie damals unterstanden.

Auf Schlichtegroll geht auch die damalige Beschäftigung der Akademie mit der altägyptischen Kultur zurück. Seine Intention war zuallererst, die Deutschen im prestigeträchtigen internationalen Wettstreit um die Entzifferung der Hieroglyphenschrift zu unterstützen. Dazu ließ er 1817 eine Reproduktion des berühmten Steines von Rosette – der zweisprachigen Ikone der Hieroglyphenentzifferung – nach einer englischen Vorlage anfertigen. In seine Amtszeit als Generalsekretär fallen auch die ersten Schenkungen und Erwerbungen von ägyptischen Altertümern, die den Grundstock der Ägyptischen Sammlung bildeten – damals ein „Attribut“ der Akademie, heute das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst in München.

Der Vortragsabend findet am Mittwoch, 24. Oktober 2007, 18 Uhr, im Plenarsaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften statt. Es referieren Monika Stoermer, Generalsekretärin a.D., und Dr. Alfred Grimm, stellv. Direktor des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst.