21. Jahrhundert

2001
Gründung der Kommission für „Neurowissenschaften: Sensomotorik bei Mensch und Maschine“, die die sensomotorische Steuerung biologischer und technischer Systeme erforscht.

Gründung der Kommission für Gebirgsforschung, die den Zweck hat, die alpenweite und fachübergreifende Zusammenarbeit im Bereich der Alpenforschung und den Transfer von Forschungsergebnissen in Praxis und Öffentlichkeit zu fördern.
2002
50-jähriges Jubiläum der Deutschen Geodätischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

2003
Gründung des BAdW Forums Technologie, einem ständigen Ausschuss für Ingenieur- und Angewandte Naturwissenschaften. Der Ausschuss veranstaltet in der Akademie öffentliche Informations- und Diskussionsforen über Themen von gleichermaßen wissenschaftlichem wie allgemeinem Interesse.

2004
Die Kommission für Theologiegeschichtsforschung wird gegründet, sie widmet sich vor allem der Kritischen Gesamtausgabe der Werke von Ernst Troeltsch.

Nach einjährigen konservatorischen Maßnahmen kehrt der Herkulesteppich in den Plenarsaal zurück und ist damit der einzige Teppich aus der im 16. Jahrhundert gefertigten, zehn Exemplare umfassenden Herkulesfolge, der noch im Original zu sehen ist. Der Teppich zeigt Herkules und seinen Neffen Jolaus, die mit der vielköpfigen Hydra von Lärna kämpfen. Mit dem Sieg über das Untier bewältigte der antike Held die zweite der ihm gestellten zwölf Aufgaben, die ihm die Unsterblichkeit bringen sollten. Der Teppich stammt aus dem Antwerpener Atelier von Michiel de Bos und wurde vermutlich 1567 fertiggestellt.

2006
Gründung der Kommission für die Herausgabe der Werke des Johannes von Damaskus, die sich der kritischen Edition der griechischen Prosa-Schriften des byzantinischen Theologen Johannes von Damaskus (ca. 700 – ca. 750) widmet. Koordiniert werden die Arbeiten von der Patristischen Kommission der Deutschen Akademien der Wissenschaften, deren Ziel es ist, kritische Editionen von christlichen Schriftstellern aus der Zeit der alten Kirche zu erarbeiten.

Umzug des LRZ in den Neubau nach Garching, da das Gebäude in der Barer Straße zu klein geworden war, mittelfristig keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr bot und außerdem bei Sanierungsarbeiten Asbest festgestellt wurde.

2008
Gründung der Kommission für Wissenschaftsgeschichte, die als erstes Forschungsvorhaben die zahlreichen Briefe frühneuzeitlicher Ärzte aus dem deutschsprachigen Raum erschließt, die in vielen deutschen und ausländischen Bibliotheken und Archiven überliefert sind.

2009
Im Jahr 2009 beging die Akademie feierlich ihr 250-jähriges Bestehen mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungsformaten, Publikationen, Ausstellungen und Festakten.

2010
Errichtung des Jungen Kollegs zur Förderung des hochqualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchses in Bayern.
2011
Abschluss des Editionsprojekts „Briefwechsel zwischen König Ludwig I. von Bayern und Leo von Klenze“, an dem seit 1998 gearbeitet wurde.

2012
Start des Langzeitprojekts „Ptolemaeus-Handschriften“, das in seiner 25-jährigen Laufzeit die Hauptwerke des Claudius Ptolemaeus in arabischer und lateinischer Übersetzung ediert.

Am 25. Oktober wurde das „Zentrum für Virtuelle Realität und Visualisierung“ am LRZ eröffnet. Es ermöglicht das Erstellen dreidimensionaler Modelle architektonischer Entwürfe oder das optische Erfassen der Bewegung des Erdinnern, die nur virtuell existieren.

Start des Projekts „Die buddhistischen Handschriften aus Gandhara“, das bis 2032 eine Edition der ältesten Handschriften des indischen Buddhismus erstellen wird.
2013
Vertragsunterzeichnung zur Erweiterung des Höchstleistungsrechners SuperMUC am LRZ.
Zu den vorhandenen 155.656 Prozessorkernen werden mit der Erweiterung Ende 2014/Anfang 2015 weitere 74.304 Prozessorkerne der dann neuesten verfügbaren Intel Xeon-Technologie hinzukommen. Der Hauptspeicher wird von 340 um 198 auf dann 538 Terabyte erweitert und zu den bisherigen 12 Petabyte Hintergrundspeicher kommen weitere 9 Petabyte hinzu. Die Spitzenrechenleistung wird sich verdoppeln und dann 6,4 Petaflops betragen.

2014
Gründung des Kompetenzverbundes „Historische Wissenschaften München“. Die in München ansässigen historischen Forschungseinrichtungen vereinbaren eine multilaterale Kooperation und stärken so die Geschichtswissenschaft in München.

Der Akademientag findet unter dem Titel „Wasser – Lebensgrundlage und Konfliktstoff“ zum ersten Mal in München statt. Mehr als tausend Gäste, darunter rund 350 Schülerinnen und Schüler sowie Gewinner des „Akademiepreises Wasserforschung“ im Rahmen des Bundes- und Landeswettbewerbs von „Jugend forscht“, kommen zum Akademientag in die Münchner Residenz. Bundesministerin Johanna Wanka und Staastminister Ludwig Spaenle besuchen die Bayerische Akademie der Wissenschaften anlässlich des Akademientages.

Das neue Akademieprojekt "Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland" wird im Rahmen des Akademienprogramms bewilligt. Die Deckenmalerei ist ein entscheidendes Element der frühneuzeitlichen Kunst in Europa, besonders bekannt sind die Leistungen der Maler des Barock. Erstmals wird mit dem Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland der Bestand flächendeckend in Deutschland digital dokumentiert, erforscht und über das Internet allgemein zugänglich gemacht. Das Projekt startet am 1. Juli 2015, wird von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften betreut und ist am Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München und am Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte der Philipps-Universität Marburg angesiedelt. Projektleiter ist Stephan Hoppe, Professor für Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Bayerische Kunstgeschichte (LMU München).

2015
Inbetriebnahme der Phase 2 des SuperMUC am LRZ. Zu den vorhandenen 155.000 Rechenkernen kamen weitere 86.016 Rechenkerne in 6.144 Prozessoren, basierend auf der neuesten Intel-Technologie mit Intel Xeon E5-2697 v3, hinzu. Die bisherige theoretische maximale Rechenleistung von 3,2 Petaflops wurde dadurch um weitere 3,6 Petaflops erhöht. Das Kommunikationsnetz von Phase 2 basiert auf Mellanox FDR14- und ConnectIB-InfiniBand-Technologie. Der bisherige Hauptspeicher von 288 Terabyte wird um weitere knapp 200 Terabyte erweitert.

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften und acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften - schließen eine Kooperationsvereinbarung ab. „Ziel ist eine lebendige Kooperation, bei der die beiden Einrichtungen auch in der Pflege des wissenschaftlichen Nachwuchses zusammenarbeiten und ihre Aktivitäten noch stärker vernetzen“, so Präsident Karl-Heinz Hoffmann.

Das neue Forschungsprojekt "Gottes Wort deutsch" wurde im Rahmen des Akademienprojekt bewilligt. Das Projekt wird gemeinsam von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt.

Am 1. Dezember 2015 hat mit dem "Munich Center for Internet Research" (MCIR) ein neues Forschungszentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften seine Arbeit aufgenommen, das den mit dem Internet und der Digitalisierung verbundenen gesellschaftlichen Wandel wissenschaftlich untersucht.