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Die Materialität griechischer Vasen. Mikrohistorische Perspektiven in der Vasenforschung

  • 17. October 2018  –  18. October 2018  |  14:00 o'clock
  • Bayerische Akademie der Wissenschaften
    Alfons-Goppel-Straße 11
    80539 München
    Plenarsaal, 1. Stock
  • Theoretische Konzepte zur „Materiellen Kultur“ und zur „Materialität“ erfahren in den Kulturwissenschaften seit einiger Zeit besondere Aufmerksamkeit. Verstärkt werden die Dinge, mit denen sich die Menschen umgeben, auf ihre spezifische Bedeutung für ihre Nutzer hin untersucht und zur Rekonstruktion von Bedürfnissen, Lebensstilen und Vorstellungswelten herangezogen. Für Archäologen, die sich mit griechischen Vasen beschäftigen, ist diese Perspektive auf die Dinge nicht neu. An den Gefäßen werden regelmäßig Spuren der Herstellung, des Gebrauchs aber auch der Zerstörung und Restaurierung beobachtet. Damit werden Indizien für eine Geschichte der einzelnen Vase gesammelt. Es ergeben sich Hinweise auf den jeweiligen Stellenwert der Gefäße als Alltagsdinge, Ritualdinge, Erinnerungsdinge, Prestigegüter oder auch Museumsdinge. Im Idealfall kann in ‚Objektbiographien’ der gesamte Lebenszyklus der Vasen beschrieben werden, also ihr Ausgangsmaterial, ihr Design, die Produktion und der Verkauf, der Konsum und der Gebrauch wie auch ihre Entsorgung und Wiederverwendung. Mit der Tagung sollen die vielfältigen Spuren und Hinweise, die die Materialität von Vasen auf deren Schicksal und die Einbindung in soziale Praktiken und Prozesse gibt, stärker ins Bewusstsein der Forschung gerückt werden. Die Verknüpfung von Detailbeobachtungen bei der wissenschaftlichen Erschließung der Objekte mit den aktuellen theoretischen Konzepten kann helfen, Fragestellung und Methoden zu präzisieren und die Relevanz der Ergebnisse deutlicher werden zu lassen.
  • Wissenschaftliche Veranstaltung
  • Anmeldung
  • post@cva.badw.de