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07/17

Indiens Yoga-Ministerium: Nationalistische Deutungen des Hinduismus

Vortrag an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

 Der Einfluss von Hindu-Nationalisten im modernen Indien nimmt zu. Darüber wird Prof. Angelika Malinar am 27. März in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften sprechen. Dieser Einfluss manifestierte sich 2014 erneut im Wahlsieg von Rajendra Modi. Die Schaffung seines „Ministeriums für Yoga“ ist ein Schritt, hinduistische Werte politisch zu revitalisieren. Der neue Nationalismus ist in zahlreichen politischen und kulturellen Organisationen verankert, die den Hinduismus als das nationale und kulturelle Erbe Indiens propagieren. Das „Hindu-Sein“ wird dabei von Islam und Christentum als den „Fremdreligionen“ abgegrenzt. Der Hinduismus wird so zur indischen Nationalreligion stilisiert, die dem modernen Säkularismus auf ideale Weise zu entsprechen vorgibt.

Angelika Malinar ist Professorin für Indologie an der Universität Zürich. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen der Hinduismus in Geschichte und Gegenwart, die epische Literatur im klassischen Sanskrit, aber auch die moderne Hindi-Literatur und Austauschbeziehungen zwischen Indien und Europa in der Neuzeit.

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften setzt 2017 ihre Vortragsreihe „Religion und Gesellschaft. Sinnstiftungssysteme im Konflikt“ fort, die sie 2015 in Reaktion auf die Anschläge in Paris initiierte. Die Reihe umfasst insgesamt 16 Veranstaltungen, abschließend ist eine Veröffentlichung im Verlag C.H. Beck geplant.

Konzept: Friedrich Wilhelm Graf und Jens-Uwe Hartmann (beide BAdW/ LMU München)

Vortrag: Indiens „säkulare“ Religion: Nationalistische Deutungen des Hinduismus
Referentin: Prof. Dr. Angelika Malinar
Termin: Montag, 27. März 2017, 19.00 Uhr
Ort: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München, Plenarsaal, 1. Stock
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.