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05/02

Girls' Day am Leibniz-Rechenzentrum

Eine bundesweite Initiative soll Mädchen für techniknahe Berufsfelder begeistern. Das Münchner LRZ macht mit.

 

 

05/02
23. April 2002

Eine bundesweite Initiative soll Mädchen für techniknahe Berufsfelder begeistern. Das Münchner LRZ macht mit.

Am 25. April 2002 findet in ganz Deutschland der "Girls' Day" statt: Über 1000 Betriebe, Forschungseinrichtungen, Rathäuser, Hochschulen und Medienanstalten öffnen ihre Türen für mehrere zehntausend Mädchen. An diesem Tag werden dort insbesondere technische und naturwissenschaftliche Ausbildungen und Studiengänge präsentiert. Für die Teilnahme bekommen die Mädchen schulfrei. Zu dieser Aktion aufgerufen hatten das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, die Bundesanstalt für Arbeit und die Initiative D21.

In München beteiligt sich das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften mit einem "Tag der offenen Tür for Girls only". Fünf Mitarbeiterinnen des Leibniz-Rechenzentrums erzählen den Besucherinnen etwas über ihren beruflichen Alltag in den Bereichen Datenbank-, Web- und Netzmanagement. Im Rundgang durch das LRZ können die Mädchen sich Hochleistungsrechner ansehen und bekommen einen ersten Einblick in Funktionsweise und Einsatz-gebiete dieser Superrechner. Archivsysteme und Datennetze präsentieren die Mitarbeiterinnen ebenso anschaulich wie Visualisierungstechniken zur Darstellung wissenschaftlicher Daten (Virtual Reality). Neben der Führung, die in ähnlicher Form auch schon für gemischte Schulklassen organisiert wurde, setzt man am LRZ erstmalig auf ein Konzept ‚von Frauen für Frauen‘. Ausschlaggebend war die Überlegung, dass es Mädchen, die noch unentschlossen sind, ob sie sich in einem männlich dominierten Berufsumfeld wirklich wohlfühlen, vielleicht leichter fallen könnte, entsprechende Fragen an eine Frau zu richten, die sich dieser Herausforderung bereits gestellt hat. - Am Leibniz-Rechenzentrum sind bereits jetzt 25% aller Beschäftigten Frauen.

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften betreibt das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) seit 1962 in München. Heute sind dort 128 Mitarbeiter beschäftigt. Das LRZ versteht sich als modernes Dienstleistungsunternehmen im wissenschaftlichen Bereich. Als Rechenzentrum verbindet es über das Münchner Wissenschaftsnetz (MWN) die zentralen Server und Systeme der Münchner Hochschulen und anderer wissenschaftlicher Einrichtungen wie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Max-Planck-Institute, der Fraunhofer-Gesellschaft etc. Als Zentrum für technisch-wissenschaftliches Hochleistungsrechnen (Supercomputing Center) betreibt das LRZ für alle bayerischen Universitäten die Landeshochleistungsrechner und seit März 2000 auch den Bundeshöchstleistungsrechner Hitachi SR8000-F1, der deutschlandweit genutzt wird. Neben der Forschung auf dem Gebiet des wissenschaftlichen Hochleistungsrechnens fungiert das LRZ als bundesweites Kompetenzzentrum für Datenkommunikationsnetze und hat in diesem Bereich mehrere Pilotprojekte mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen und Partnern aus der Industrie durchgeführt.

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften wurde 1759 in München gegründet. Mit über 300 hauptamtlichen Mitarbeitern und einem Jahresetat von rund 34 Mio. Euro ist sie heute die größte der insgesamt sieben wissenschaftlichen Akademien der Bundesrepublik. Ihr Schwerpunkt ist Grundlagenforschung und die Realisierung langfristiger Forschungsprojekte im geisteswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Bereich. Als gelehrte Gesellschaft unterhält die Akademie darüber hinaus interdisziplinäre und internationale Kontakte und fördert die Zusammenarbeit von Vertretern unterschiedlicher Forschungsgebiete. Neben der Erstellung von wissenschaftlichen Wörterbüchern, Werkverzeichnissen und kritischen Gesamtausgaben, die eine unverzichtbare Grundlage der universitären Forschung und Lehre darstellen, veranstaltet die Bayerische Akademie der Wissenschaften Symposien zu innovativen Themen der Forschung, u.a. im Bereich der Ökologie und der Medizin. Die Mitglieder der Akademie leiten die aktuell 38 an und bei der Akademie angesiedelten Kommissionen, in denen derzeit 83 Forschungsprojekte bearbeitet werden. Zusätzlich betreiben zwei dieser Kommissionen Institute: das in der Münchner Innenstadt gelegene Leibniz-Rechenzentrum und das in Garching angesiedelte Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung.